Installation



abandoned positions

Installation

Ausstellung, München/Wien 2020

in Zusammenarbeit mit Lisa Hörstmann, kuratiert von Nina Holm
basierend auf Interviews mit Aktivist*innen, NGOs, Exiliraker*innen und Irakkriegsveteran*innen 
gefördert vom Kulturreferat der LH München, dem Verein Ausstellungshaus für christliche Kunst und dem Bezirk Oberbayern



Die Ausstellung »abandoned positions« setzt sich anhand von Interviews und dokumentarischem Filmmaterial mit dem Irakkrieg von 2003 und seinen direkten wie indirekten Folgen auseinander. In der Zusammenstellung werden Entwicklungslinien aufgezeigt, die von der Neuausrichtung amerikanischer Außenpolitik nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion bis in die politische Situation der Gegenwart reichen.
Im unteren Stock des Kunstraum München wurden sechs Monitore auf Sockeln platziert. Auf den Monitoren liefen Interviews ausgewählter Protagonisten, die man über Kopfhörer verfolgen konnte. Im oberen Stockwerk wurde die Fensterfront mit einer Wand verschlossen. Auf diese und die angrenzende Eckwand wurde mit drei Projektoren ein Zusammenschnitt aus Interview- und Filmmaterial projiziert, das während verschiedener Recherchephasen gedreht worden war.
Auf einem, auf fünf Sockeln verteilten LED Band konnte man theoretische Texte neokonservativer Vordenker sowie theoretische Texte zum Kolonialismus lesen. Für den Kunstraum Nestroyhof wurde die Installation den räumlichen Gegebenheiten entsprechend angepasst. Die Ausstellung gibt den unterschiedlichen, teils widersprüchlichen Perspektiven und Erfahrungen von Soldat*innen, Aktivist*innen und Iraker*innen Raum und lässt sie kommentarlos nebeneinander stehen. Durch die Anordnung wird den Besucher*innen die Möglichkeit gegeben, sich ein eigenes Bild jenseits der herkömmlichen Berichterstattung zu machen.
Im Rahmen der Ausstellung im Kunstraum München entstand eine Edition.

Süddeutsche Zeitung, 7. Feburar 2020



Kunstraum München, 06.02. – 08.03.2020

Kunstraum Nestroyhof, Wien, 11.07. – 20.08.2020






10 trials and no more reels

Installation und Aktionsreihe

und Installationen an verschiedenen Orten 2015-2019

gefördert vom Kulturreferat der LH München und von der Erwin und Gisela von Steiner-Stiftung


»10 trials and no more reels« ist eine Aktionsreihe, in der gängige Gattungsgrenzen zwischen Musik, Tanz, Theater und bildender Kunst aufgehoben werden.
Ein Krabbenkutter wurde mit Kettensägen in Teile zerlegt. Anschließend wurden die Teile in einem alten Schwimmbad in München wieder zusammengefügt. Die Installation wurde über ein Jahr lang in verschiedenen Konstellationen aus Tänzer*innen und Musiker*innen bespielt. Nachdem das Schiff in einer alten Farbenfabrik in München Sendling Teil einer Aktion wurde, wurde es in der Lothringer13 und der Schwere Reiter Halle in München installiert, in der Roten Fabrik in Zürich, dem Kunstraum Nestrohof in Wien und im SwitchLab in Bukarest. Die Musiker loten mit den Tänzer*innen und Performer*innen die Grenzen von Raum und Klang, Körper und Zeit aus und  machen sie für die Anwesenden sinnlich erfahrbar. Die Musiker sind mit ihren Körpern und Instrumenten unmittelbar involviert und die Performer*innen Teil des ‚Klangkörpers‘.
Ausgehend von einer radikal subjektiven Beschäftigung mit Buster Keatons filmischem Werk wird in »10 trials and no more reels« der menschliche Körper aus seinem unmittelbaren Regelzusammenhang gelöst und befragt. Jeder Tritt führt ins Ungewisse, die Schwerkraft scheint außer Kontrolle, das Koordinatensystem ist unsicher geworden, die Körper werden ungeschützt der Umgebung ausgesetzt, Schichten werden freigelegt, die Konstruktion kommt zum Vorschein, neue Perspektiven entstehen. Wie Readymades werden die Objekte und Instrumente zur eigenständigen Skulptur, zur abstrakten Form. In der Umkehrung des Horizonts erscheinen die engen Grenzen unserer Realität.


Süddeutsche Zeitung, 7. Feburar 2020



SwitchLab Bukarest, 17.10.2019






Lothringer13 Nest, München 10.10.2019






Kunstraum Nestroyhof, Wien 10.10.2018






Schwere Reiter München, 06.10.2018






Rote Fabrik Zürich, 03.06.2017






Lothringer13 München,17.03.2017






ehemalige Farbenfabrik München, 25.09.2016






ehemaliges Schwimmbad, Streitfeld München, 19.12.2015






ehemaliges Schwimmbad, Streitfeld München, 19.09.2015






ehemaliges Schwimmbad, Streitfeld München, 10.07.2015






ehemaliges Schwimmbad, Streitfeld München, Installation 2015










Trojanisches Pferd

Installation


Vier verschiedene Installationen im Stadtraum München 2014
im Rahmen des Rodeo Festivals der Landeshauptstadt München, 08.-11.10.2014

gefördert vom Kulturreferat München, Kunst im öffentlichen Raum


  

An vier verschiedenen Orten wurden in München im öffentlichen Raum LKW Unfälle installiert. Sie waren nicht weiter gekennzeichnet. Am Max-Josephs-Platz, der Entenbachstraße, dem Gelände des Muffatwerks und der Dachauer Straße entstanden Außenposten, die den gewohnten Blick irritierten und gleichzeitig das Festival kommentierten und befragten.

Das »Trojanische Pferd« irritiert den gewohnten Blick, den alltäglichen Weg. Gefährdung und Hingabe freien künstlerischen Arbeitens werden in den Spuren einer Außerkraftsetzung der Regeln im Stadtraum sichtbar.



Inszenierte Wirklichkeiten vermengen Alltägliches und Theatrales: Eine Bewegung, die aus der Spur kommt, wird zum Muster. Bremsspuren zur Tanzbewegung. Eine Kollision öffnet den Blick ins Innere. Die Installation greift den Namen RODEO auf und thematisiert ihn: Wer ist der Reiter? Wer ist das Transportmittel?


TZ, 08. Oktober 2014

(un)realized, 14. Oktober 2014

Max-Joseph-Platz





Muffathalle/ Am Gasteig





Dachauerstrasse







Nah Fern

Installation


Eine Ausstellung mit Ursula Steglich-Schaupp
Schalterhalle Starnberg, 10.10.2013
EPS Platten, Monitore und Videokameras, Kabel, Klebeschriftzug




Die ehemalige Schalterhalle des historischen Bahnhofs in Starnberg ist ein Ort zwischen Verabschiedung und Begegnung, ein Ort des Wartens, der für den Moment angehaltenen Zeit. Die Installation seziert Zeitschichten, trägt sie ab. In der abgehangenen Decke geben die Öffnungen die eingebauten Materialschichten für den Blick des Betrachters frei und lenken die Aufmerksamkeit auf den darüber liegenden Teil des Gebäudes. Die Sicht ist jedoch versperrt. Nur mittels über den Boden verstreuter Monitore werden Einblicke in zwei leerstehende Wohnungen gegeben. Die Bildschirme zeigen Ausschnitte, zeigen die Materialschichten der ehemaligen Nutzung - verschiedene Boden- und Deckenbelege, Wandverkleidungen und Fliesen - zeigen Fertigmaterialien aus Baumärkten.

Der Blick der Überwachungskameras erzeugt eine Erwartungshaltung. Auch die dem Eingang gegenüberliegende Wand ist verstellt. Mit Styrodurplatten, Fertigmaterial der thermischen Häusersanierung ist die Wand hermetisch abgedichtet. Die rosa Farbe der Platten wirkt fröhlich und leicht, aber undurchlässig, verschließt die Wand in Richtung See. Selbst die Tür ist abgedichtet. Zukunft erscheint als Verpackung. Die Schrift auf dem Boden, einem Werbeplakat zur Umgestaltung der Uferpromenade entnommen, wirkt entleert - ein Stereotyp.