Inszenierung, Raum und Video
abandoned positions
Inszenierung, Raum und Video
bespielte Videoinstallation von Sebastian Hirnin Zusammenarbeit mit Lisa Hörstmann, Berlin 2020
Für die bespielte 7-Kanal-Videoinstallation »abandoned positions« wurden im Kunstquartier Bethanien auf zwei Etagen Holzwände eingezogen, die hinter der bestehenden Architektur aus Säulen und Durchgängen zu sehen war. Auf die Wände wurde mit sieben Beamern projiziert. Das Material kam teilweise vom Video oder wurde von den fünf Performer*innen wiedergegeben. Unter die Zuschauer, die sich frei bewegen konnten, war ein Chor gemischt, der an verschiedenen Stellen zu singen begann. Die Sound- und Ton-Ebene wurde durch Live Percussion und Live Elektronik ergänzt. Auf der unteren Ebene der ehemaligen Kirche waren theoretische Texte auf einem Laufband zu lesen. Auf den Boden wurden Texte appliziert. Diese zitierten Schriftzüge der Aktion »human shields«.
Die Arbeit baute auf der dokumentarischen Recherchearbeit »outposts of resistance« von 2015 auf, die sich mit dem Irakkrieg von 2003 und seinen direkten wie indirekten Folgen für die Region und Europa auseinandersetzte.
Die Arbeit baute auf der dokumentarischen Recherchearbeit »outposts of resistance« von 2015 auf, die sich mit dem Irakkrieg von 2003 und seinen direkten wie indirekten Folgen für die Region und Europa auseinandersetzte.
Für »outposts of resistance« waren zwischen 2015 und 2018 Aktivist*innen, die 2003 mit dem Ziel, die Invasion als „menschliche Schutzschilde“ zu verhindern, in den Irak gereist waren, sowie irakische Flüchtlinge, Mitarbeiter*innen von Hilfsorganisationen und Journalist*innen interviewt worden. Das gesamte Interview- und Filmmaterial wurde für »abandoned positions« im Rahmen der Teilnahme an zwei Artist-in-Residence Programmen am Santa Fe Art Institute (New Mexico) sowie am Bemis Center for Contemporary Arts (Nebraska) durch Interviews mit US-amerikanischen Irakkriegsveteran*innen erweitert und mit Archiv-Material von Florian und Sarah Schilling von 2003 montiert.
Weitere Informationen unter outpostsofresistance
Weitere Informationen unter outpostsofresistance
outposts of resistance
bespielte Videoinstallation von Sebastian Hirn
in Zusammenarbeit mit Lisa Hörstmann
an verschiedenen Orten 2015-2018
gefördert vom Kulturreferat der LH München, Verein Ausstellungshaus für christliche Kunst und von der Erwin und Gisela von Steiner-Stiftung
Molino Rojo, CSA La Tabacalera, Madrid,16.12.2018
Lothringer 13 München, 24.11.2018
Lothringer 13, München, 21.12.2017
Ballhaus Ost Berlin, 21.10.2017
ehemalige Farbenfabrik München, 24.11.2016
Werkstattkino München, 21.11.2016
Uraufführung beim Spielartfestival, art in resistance, München, 23.10. – 7.11.2015
in Zusammenarbeit mit Lisa Hörstmann
an verschiedenen Orten 2015-2018
gefördert vom Kulturreferat der LH München, Verein Ausstellungshaus für christliche Kunst und von der Erwin und Gisela von Steiner-Stiftung
Molino Rojo, CSA La Tabacalera, Madrid,16.12.2018
Lothringer 13 München, 24.11.2018
Lothringer 13, München, 21.12.2017
Ballhaus Ost Berlin, 21.10.2017
ehemalige Farbenfabrik München, 24.11.2016
Werkstattkino München, 21.11.2016
Uraufführung beim Spielartfestival, art in resistance, München, 23.10. – 7.11.2015
»outposts of resistance« ist eine Mehrkanal-Videoinstallation aus dokumentarischem Film- und Interviewmaterial, die mit Tänzer*innen und Performer*innen sowie Teilnehmer*innen der Aktion »human shields« bespielt wurde.
Ausgehend von dieser Aktion »human shields« untersucht das Projekt »outposts of resistance« Möglichkeiten zivilgesellschaftlichen Engagements sowie die Bedeutung und Auswirkungen westlicher Einmischung – sowohl auf staatlicher wie auf persönlicher Ebene.
Die Arbeit setzt sich zusammen aus Archivmaterial der Kampagne »human shields« von 2003*, einer Wiederbefragung der Aktivisten 2015 sowie Interviews mit Exiliraker*innen und arabischen Expert*innen, die auf einer Recherchereise im Libanon 2016 entstanden.
Ausgehend von dieser Aktion »human shields« untersucht das Projekt »outposts of resistance« Möglichkeiten zivilgesellschaftlichen Engagements sowie die Bedeutung und Auswirkungen westlicher Einmischung – sowohl auf staatlicher wie auf persönlicher Ebene.
Die Arbeit setzt sich zusammen aus Archivmaterial der Kampagne »human shields« von 2003*, einer Wiederbefragung der Aktivisten 2015 sowie Interviews mit Exiliraker*innen und arabischen Expert*innen, die auf einer Recherchereise im Libanon 2016 entstanden.
* Das Ziel der internationalen Friedensaktion »human shields« war es, die bevorstehende Invasion in den Irak 2003 zu verhindern, indem sich Tausende westlicher Zivilist*innen als »menschliche Schutzschilde« im Irak versammeln sollten. In einer medienwirksamen Kampagne reisten die Aktivist*innen in roten Doppeldeckerbussen von London nach Bagdad. Sie gingen davon aus, dass die US-geführten Streitkräfte den Tod eigener Landsleute vermeiden würden, da die Bilder von westlichen Kriegstoten einen Aufschrei in der eigenen Bevölkerung erzeugt hätten. Die Aktivist*innen kritisierten diese ungleiche Wertigkeit von Leben auf das Schärfste und machten sie sich gleichzeitig zu Nutze.
Süddeutsche Zeitung, 25. November 2016
Weitere Informationen unter outpostsofresistance
Süddeutsche Zeitung, 25. November 2016
Weitere Informationen unter outpostsofresistance
Uraufführung beim Spielartfestival, art in resistance, München, 23.10. – 7.11.2015
dr eint het angscht
Die Vidmarhalle des Konzert Theaters Bern wurde vollkommen entkernt, die Sicht auf die Fenster zu den Gleisen der SBB geöffnet. In den Raum wurde eine Konstruktion aus Gerüsten gebaut, welche die Zuschauertribüne einschloss. Die Decke wurde mit Spiegelfolie verkleidet, der Boden mit einer wasserdichten Folie. Die Konstruktion spiegelte sich in den Fenstern, der Spiegeldecke und dem Wasserspiegel, sodass eine unendliche Flucht entstand. Der Raum wurde mit Wasser gefüllt. Die Zuschauer konnten über
Schalungsbretter die Tribüne erreichen.
Der Abend mit dem Titel nach dem gleichnamigen Lied des Schweizer Musikers Mani Matter mit Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Bern beschäftigte sich mit der modernen Arbeitswelt, der unpersönlichen austauschbaren Kommunikation und den daraus erwachsenden Ängsten und dem permanenten Zwang zur Bestätigung.
Der Abend mit dem Titel nach dem gleichnamigen Lied des Schweizer Musikers Mani Matter mit Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Bern beschäftigte sich mit der modernen Arbeitswelt, der unpersönlichen austauschbaren Kommunikation und den daraus erwachsenden Ängsten und dem permanenten Zwang zur Bestätigung.
Die perfekte Katastrophe
Für «Die perfekte Katastrophe« verwandelte der Entwurf die Vidmarhalle in eine Schlammlandschaft. Die Fensterverkleidungen des Raumes wurden demontiert, so dass der Blick auf die dahinterliegende Wohnlandschaft und die Bahntrasse freigelegt wurde. Das Industrieglasfenster wurde mit roter Folie versehen, so dass eine dekonstruierte Schweizer Fahne zu sehen war.
Der Abend mit 14 Spielern der Berner Bürgerbühne begann in der Abenddämmerung und endete im künstlichen Theaterlicht. In die Heizungsschächte und in den Schlammboden wurden farbige regelbare Leuchtstoffwannen eingebaut.Da die Texte teilweise biographische Elemente der Spieler*innen enthielten, ging das Kostümbild von den Personen aus,
Der Abend mit 14 Spielern der Berner Bürgerbühne begann in der Abenddämmerung und endete im künstlichen Theaterlicht. In die Heizungsschächte und in den Schlammboden wurden farbige regelbare Leuchtstoffwannen eingebaut.Da die Texte teilweise biographische Elemente der Spieler*innen enthielten, ging das Kostümbild von den Personen aus,
es versuchte gleichzeitig aber Assoziationen zu Mythen der Schweiz hervorzurufen.
Die Schweiz ist das Land mit der größten Versicherungsdichte der Welt, Katastrophenschutz wird regelmäßig praktiziert. Wohnhäuser mit mehreren Parteien haben einen Atombunker. Im Inneren der Schweizer Alpen gibt es einen Militärflughafen, der gegen Angriffe durch das Bergmassiv geschützt ist. Die Grenzen haben versenkbare Panzersperren. Die idyllische, scheinbar unbetretene Natur ist durchzogen von Bunkern, die als Almhütten getarnt sind. Das Land ist hochorganisiert, die Angst vor etwas Unkontrollierbaren ist allgegenwärtig.
Die Schweiz ist das Land mit der größten Versicherungsdichte der Welt, Katastrophenschutz wird regelmäßig praktiziert. Wohnhäuser mit mehreren Parteien haben einen Atombunker. Im Inneren der Schweizer Alpen gibt es einen Militärflughafen, der gegen Angriffe durch das Bergmassiv geschützt ist. Die Grenzen haben versenkbare Panzersperren. Die idyllische, scheinbar unbetretene Natur ist durchzogen von Bunkern, die als Almhütten getarnt sind. Das Land ist hochorganisiert, die Angst vor etwas Unkontrollierbaren ist allgegenwärtig.
Liebe und Geld
von Dennis Kelly
Inszenierung, Bühne, Lichtkonzept von Sebastian Hirn
Bochum 2009Schauspielhaus Bochum, Kammerspiele, 16.01.2009
In die Kammerspiele des Schauspielhauses Bochum wurde eine Flucht aus OSB Platten gebaut. Die Seitenwände dienten gleichzeitig als Projektionsflächen für Videos. Der Boden wurde in den Zuschauerraum verlängert. Die ersten Reihen wurden vom Holz umschlossen. Die Schauspieler saßen im Zuschauerraum und traten von dort aus auf die Bühne:
Es wurde versucht, die lose Szenenfolge als eine Skizze von Modellsituationen zu zeigen, die gesellschaftliche Mechanismen und Missstände offenlegt und weniger das individuelle Schicksal der Figuren. In der Mitte des Abends traten die Schauspieler in den Zuschauerraum, um sich direkt an die Zuschauer zu wenden, während sich der Eiserne Vorhang senkte.