abandoned positions

Ausstellung von Sebastian Hirn in Zusammenarbeit

mit Lisa Hörstmann, München/Wien 2020 


kuratiert von Nina Holm
basierend auf Interviews mit Aktivist*innen, NGOs, Exiliraker*innen und Irakkriegsveteran*innen 
gefördert vom Kulturreferat der LH München, dem Verein Ausstellungshaus für christliche Kunst und dem Bezirk Oberbayern



Die Ausstellung »abandoned positions« von Sebastian Hirn und Lisa Hörstmann setzt sich anhand von Interviews und dokumentarischem Filmmaterial mit dem Irakkrieg von 2003 und seinen direkten wie indirekten Folgen auseinander. In der Zusammenstellung werden Entwicklungslinien aufgezeigt, die von der Neuausrichtung amerikanischer Außenpolitik nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion bis in die politische Situation der Gegenwart reichen.
Im unteren Stock des Kunstraum München wurden sechs Monitore auf Sockeln platziert. Auf den Monitoren liefen Interviews ausgewählter Protagonisten, die man über Kopfhörer verfolgen konnte. Im oberen Stockwerk wurde die Fensterfront mit einer Wand verschlossen. Auf diese und die angrenzende Eckwand wurde mit drei Projektoren ein Zusammenschnitt aus Interview- und Filmmaterial projiziert, das während verschiedener Recherchephasen gedreht worden war.
Auf einem, auf fünf Sockeln verteilten LED Band konnte man theoretische Texte neokonservativer Vordenker sowie theoretische Texte zum Kolonialismus lesen. Für den Kunstraum Nestroyhof wurde die Anordnung der Exponate den räumlichen Gegebenheiten entsprechend angepasst. Die Ausstellung gibt den unterschiedlichen, teils widersprüchlichen Perspektiven und Erfahrungen von Soldat*innen, Aktivist*innen und Iraker*innen Raum und lässt sie kommentarlos nebeneinander stehen. Durch die Anordnung wird den Besucher*innen die Möglichkeit gegeben, sich ein eigenes Bild jenseits der herkömmlichen Berichterstattung zu machen.
Im Rahmen der Ausstellung im Kunstraum München entstand eine Edition.

Süddeutsche Zeitung, 7. Februar 2020



Kunstraum München, 06.02. – 08.03.2020