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Ausstellung / Installation von Sebastian Hirn, Starnberg 2013


Eine Ausstellung mit Ursula Steglich-Schaupp
Schalterhalle Starnberg, 10.10.2013
EPS Platten, Monitore und Videokameras, Kabel, Klebeschriftzug




Die ehemalige Schalterhalle des historischen Bahnhofs in Starnberg ist ein Ort zwischen Verabschiedung und Begegnung, ein Ort des Wartens, der für den Moment angehaltenen Zeit. Die Installation von Sebastian Hirn seziert Zeitschichten, trägt sie ab. In der abgehangenen Decke geben die Öffnungen die eingebauten Materialschichten für den Blick des Betrachters frei und lenken die Aufmerksamkeit auf den darüber liegenden Teil des Gebäudes. Die Sicht ist jedoch versperrt. Nur mittels über den Boden verstreuter Monitore werden Einblicke in zwei leerstehende Wohnungen gegeben. Die Bildschirme zeigen Ausschnitte, zeigen die Materialschichten der ehemaligen Nutzung - verschiedene Boden- und Deckenbelege, Wandverkleidungen und Fliesen - zeigen Fertigmaterialien aus Baumärkten.

Der Blick der Überwachungskameras erzeugt eine Erwartungshaltung. Auch die dem Eingang gegenüberliegende Wand ist verstellt. Mit Styrodurplatten, Fertigmaterial der thermischen Häusersanierung ist die Wand hermetisch abgedichtet. Die rosa Farbe der Platten wirkt fröhlich und leicht, aber undurchlässig, verschließt die Wand in Richtung See. Selbst die Tür ist abgedichtet. Zukunft erscheint als Verpackung. Die Schrift auf dem Boden, einem Werbeplakat zur Umgestaltung der Uferpromenade entnommen, wirkt entleert - ein Stereotyp.