Mission: London
von Alek Popov
Romanbearbeitung, Inszenierung, Bühne von Sebastian Hirn
Theater Osnabrück, 04.09.2009
Der Roman des bulgarischen Autors Alek Popov wurde von Jürgen Popig und Sebastian Hirn für die Bühne dramatisiert. Er beschreibt in einer grotesken Weise die Korruption und Misswirtschaft in der bulgarischen Botschaft in London, wodurch die Mission des neuen Botschafters, das Image des ehemaligen sozialistischen Landes im Westen zu verbessern, ad absurdum geführt wird.
Dem Text wurde »Der Mann im Fahrstuhl« aus Heiner Müllers »Der Auftrag« vorangestellt. Die Vorlage für diesen Text entstammt laut Heiner Müller einem Alptraum, den er in Bulgarien gehabt habe: Der Angestellte kann seinen Auftrag nicht ausführen, da er niemals zu seinem Chef gelangt. In einer kafkaesken Beschreibung endet seine Fahrt in Peru. Müller sah die Hoffnung auf eine Umsetzung des Sozialismus in der westlichen Welt gescheitert.
Dem Text wurde »Der Mann im Fahrstuhl« aus Heiner Müllers »Der Auftrag« vorangestellt. Die Vorlage für diesen Text entstammt laut Heiner Müller einem Alptraum, den er in Bulgarien gehabt habe: Der Angestellte kann seinen Auftrag nicht ausführen, da er niemals zu seinem Chef gelangt. In einer kafkaesken Beschreibung endet seine Fahrt in Peru. Müller sah die Hoffnung auf eine Umsetzung des Sozialismus in der westlichen Welt gescheitert.
In das Theater wurde eine Art Großraumbüro gebaut. Im zweiten Teil bildeten die Tische das EU Zeichen, das wiederum durch eine Kamera auf die Rückwand unter den Schriftzug Bulgaria projiziert wurde. Zum Schluss des Abends versinkt alles im Chaos. Aus dem Bühnenboden fallen Deckenverkleidungen, die Bühne wird mit Rauch bedeckt, während eine hinzugefügte Figur, die Putzfrau der Botschaft, als Allegorie des Sozialismus eine Agitprop-Anklage in das Mikrofon gegen den neoliberalen Geist der Europäischen Union schreit.