Die perfekte Katastrophe

Rauminstatallation, Kostüme, Lichtkonzept von Sebastian Hirn

Bern 2015

Textmontage Sophie Krempl/Nele Jahnke, Inszenierung Nele Jahnke
Konzert Theater Bern, 29.04.2015



Für «Die perfekte Katastrophe« verwandelte der Entwurf von Sebastian Hirn die Vidmarhalle in eine Schlammlandschaft. Die Fensterverkleidungen des Raumes wurden demontiert, so dass der Blick auf die dahinterliegende Wohnlandschaft und die Bahntrasse freigelegt wurde. Das Industrieglasfenster wurde mit roter Folie versehen, so dass eine dekonstruierte Schweizer Fahne zu sehen war.

Der Abend mit 14 Spielern der Berner Bürgerbühne begann in der Abenddämmerung und endete im künstlichen Theaterlicht. In die Heizungsschächte und in den Schlammboden wurden farbige regelbare Leuchtstoffwannen eingebaut.Da die Texte teilweise biographische Elemente der Spieler*innen enthielten, ging das Kostümbild von den Personen aus,
es versuchte gleichzeitig aber Assoziationen zu Mythen der Schweiz hervorzurufen.

Die Schweiz ist das Land mit der größten Versicherungsdichte der Welt, Katastrophenschutz wird regelmäßig praktiziert. Wohnhäuser mit mehreren Parteien haben einen Atombunker. Im Inneren der Schweizer Alpen gibt es einen Militärflughafen, der gegen Angriffe durch das Bergmassiv geschützt ist. Die Grenzen haben versenkbare Panzersperren. Die idyllische, scheinbar unbetretene Natur ist durchzogen von Bunkern, die als Almhütten getarnt sind. Das Land ist hochorganisiert, die Angst vor etwas Unkontrollierbaren ist allgegenwärtig.